27.07.2013: Turnier Elvershausen

Die Spätlesen haben sich zum vierten Mal zu den Freunden aus Elvershausen (Westharz) bei Northeim vom 26. bis 28. Juli 2013 begeben. Am heißesten Wochenende des Jahres, ja an Tagen wie diesen, konnten wir uns von Anfang an über die Unendlichkeit des Schwitzens freuen. Insbesondere Matze, Patrick, Micha und Sven mussten im klimatisierten Auto 4 Stunden nach Northeim fahren, während die anderen sechs Mitstreiter (Clemens, Christian Ro., Andreas und Reinhold) unter Buskapitän Maik und Kapitano Jens sich im nicht klimatisierten Bus schon einmal mit Sommerhits (von Linkin Park bis Heino - Der Brocken lässt grüßen) auf das heißeste Turnier des Jahres vorbereiten durften. Kein Wunder also, dass schon mit der Busfahrt alle Getränkevorräte aufgebraucht waren und die Suche nach innerer Kühlung nach Ankunft in der schönen Jugendherberge im Vordergrund stand. 

In der Altstadt der 30.000 Seelen-Stadt in Northeim hatten am Freitag abends die Bürger kaum Lust auszugehen. Aber angesprochen von einer Northeimerin ließen wir es uns nicht nehmen, in die Fußgängerzone wieder einmal bei einem goldenen Löwen für Stimmung zu sorgen. Unsere Ruuudiiii-Rufe (so der Name des Wirtes) schallten bei jeder Bestellung bis kurz vor Mitternacht durch die Fußgängerzone. Apropos Mitternacht: Als erste gemeinsame Mannschaftsaktivität legten wir den Trainer fest, der dann auch diese maximale Ausgehzeit betimmte und selbst vorbildlich umsetzte: Wer anderes als der Erfolgsgarant Matze Stuck konnte es übernehmen, die Mannschaft zum Erfolg zu führen. So beobachtete er die Spieler ganz genau und konnte dann vor allem auch aus unseren psychologischen Spielen - die uns unser Olympiasieger Andreas beigebracht hatte - seine Schlüsse für die Startelf ziehen. Wer hätte schon gedacht, dass sich 10 erwachsene Männer 3 Stunden damit beschäftigen können, untereinander Mörder bzw. einen Detektiv zu finden und immer wieder hervorzuheben, wer das Volk ist. In einer nächsten schräägen-Runden sollte diese Übung sicherlich vertieft werden.  

Auf jeden Fall endete der Freitag so, dass eigentlich alle (ggf. mit einer Ausnahme) am Samstag voll ausgeruht und fit sein mussten. Vorgabe des Trainers war es dann morgens die Northeimer Seenplatte zu erkunden und mit reichlich Wasser, Obst und Kuchen die körperliche Fitness auf die Herausforderung am Nachmittag bei gefühlten 40 Grad - und es wird noch heißer - einzustellen. Zumindest beim Wasservolleyball machten dann alle eigentlich eine gute Figur und letztlich stieg die Siegesgewissheit von Sekunde zu Sekunde. Als wir schließlich nach dem Baden unser geliebtes Spätlesentrikot anziehen durften und jeder auch die Nummer bekam, die er sich erhofft hatte, konnte uns eigentlich nichts mehr bremsen. 

Mit laut beschalltem Bus kamen wir dann im Spätlesen-Outfit am Sportplatz in Elvershausen an. Sichtlich unbeeindruckt von unserem Auftreten freute sich dort die Dorfgemeinschaft des 800-Seelen-Dorf auf ein beschauliches Turnier. Nach dem Umziehen verkündete Matze die Marschrichtung, ständiges Pressing, Verschieben und den Befehl, den Ball sofort zu gewinnen und hinten die Null zu halten. Mit dieser taktischen Grundausrichtung gestärkt ging es in das Turnier, das insgesamt sieben Spiele a` 10 Minuten umfasste. 

Schon im ersten Spiel war die Handschrift des Trainers zu lesen. In den ersten 6 Minuten des Spiels hatte der Gegner den Ball gefühlt höchstens 30 Sekunden und in dieser sechsten Minuten kam der Gegner auch zum ersten Mal mehr als 10 Meter in unsere Hälfte. Das sollte aber reichen, um mit einem gefühlvollen Heber Abwehr und Torwart Micha Hippe schlecht aussehen zu lassen. Die letzten drei Minuten ließen die Gegner dann die Spätlesen kommen, aber ausser zahlreichen Torschüssen und "gut" vergebenen Chancen sprang für die Spätlesen nichts mehr heraus. Der Gegner in diesem Spiel war die Traditions-Mannschaft aus Northeim, die im Übrigen den einzigen Sieg gegen uns verbuchte. 

Im zweiten Spiel wollten wir es dann gegen Bishausen besser machen. Mit drückender Überlegenheit gingen wir hier nun auch wieder nach gefühlten 90 Prozent Ballbesitz mit 1:0 in Führung. Aber anstatt dann auf Halten zu spielen, versuchten wir weiter zu pressen und wurden mit einem geschickten Konter des Gegners bestraft. 1:1 - Nach diesem Spiel fühlten wir uns wie die Verlierer des Turniers. 

Dann - vielleicht lag es auch am ersten "Meter" - wollten wir es noch besser machen und versuchten hinten besser abzusichern. Mit einem souveränen 2:0 Sieg gegen die Gastgeber aus Elvershausen gelang dieses eindrucksvoll. Auch in den nächsten beiden Spielen konnte mit einem 0:0 gegen den späteren Turniersieger Kreiensen sowie mit einem 2:0 Sieg gegen Wulften eine gute Ausgangsposition für das letzte Spiel geschaffen werden. Da die Spätlesen die höchsten Siege des Turniers mit zwei Mal 2:0 eingefahren hatten und sich die anderen Mannschaften auch gegenseitig die Punkte abgenommen hatten, hätten wir tatsächlich im letzten Spiel mit einem Sieg gegen den FC Lindau noch den Turniersieg einfahren können. Wir legten los wie die Raketen, hatten wie im ersten Spiel die besseren Torchancen, aber vergaben diese auch. Schließlich kam noch eine Neunmeterentscheidung gegen uns dazu, aber der insgesamt mit Bravur haltende Micha und der Pfosten hielten uns im Spiel. Dennoch packte es der FC Lindau nach umstrittener Schiedrichterentscheidung bei Ausführung eines Freistoßes in Führung zu gehen. Uns gelang nur noch mit dem Schlusspfiff der Ausgleich. Damit wurden wir Vierter des Turniers mit dem zweitbesten Torverhältnis (6:3 jeweils mit den Torschützen zwei Mal Andreas Dittmer, Sven Radon und Reinhold Rickes). Der anschließende Gewinn wurde in "Metern" umgewandelt und trug zur gemeinsamen guten Stimmung beim Anschauen des Spiels der Bayern gegen Dortmund bei - die in diesem Jahr offenbar immer dann ein Finale spielen, wenn die Spätlesen auf Tour sind. 

Nachdem wir das Turnier gut überstanden hatten und uns Dortmund gezeigt hatte, wie es eigentlich geht, wurde dann in der späten Nacht noch ein Flutlichtspiel gegen die B-Juniorinnen vom Elvershausen - verstärkt durch viele Verehrer der Mädchenmannschaft - gespielt. Dieses Spiel endete Unentschieden. 

Am anderen Tag ging es dann wieder im nicht klimatisierten Bus in die Heimat. Schwitzend und mit der Erfahrung gereift, dass wir geduldiger werden müssen, kamen wir dann in Falkensee an. Vereinbart ist auf jeden Fall, dass die Elvershausener uns nächsten Jahr wieder einmal besuchen werden.