08.02.2009: Spätlesen-Cup

Viel Dramatik beim 4. Spätlesencup

Wieder einmal profitierten die Spätlesen des SV Falkensee-Finkenkrug von ihrem starken Spielerstamm und konnten zwei Teams in zwei Gruppen ins Turnier schicken. Doch in der Sportarena des Falkenseer Lise-Meitner-Gymnasiums blieb ein doppelter Erfolg aus.

In der Gruppe 1 traten die Mannschaften des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), des Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), der Spree-Ruderclub Köpenick und das Team I der Spätlesen gegeneinander an.

Schon im ersten Durchgang der Spätlese I gegen die Ruderer aus Köpenick wurde deutlich, dass die Mannen aus dem Osten Berlins zwar besser mit Booten, aber weniger gut mit dem runden Leder umgehen konnten. Trotz engagiertem Spiel setzten sich die Spätlesen um Kapitän Jens Kube mit 2:1 durch, weil sie den schnelleren Fußball spielten. Ein Dämpfer erhielten die Falkenseer aber im Match gegen die Spieler des BMWi, die sich vom gerade erfolgten Rücktrittsangebot ihres obersten Dienstherrn, Michael Glos, reichlich unbeeindruckt zeigten. Im temporeichen Spiel schossen die Ministerialen das einzige Tor der Begegnung. Die Spätlese I konnte dagegen einige famos herausgearbeitete Chancen nicht in Tore ummünzen. Im dritten Match dagegen präsentierte sie sich in blendender Spiellaune, setzte sich mit einer überzeugenden Vorstellung mit 1:0 gegen den verbissen kämpfenden DSGV durch und wurde Gruppenzweiter hinter dem Team des BMWi. Mit etwas Fortune hätte dieses Spiel gegen die „Banker“ durchaus höher ausfallen können.  

Die Spätlese Nr. 2 musste sich in ihrer Gruppe 2 mit dem hohen Favoriten Rank Xerox, den Roten Hosen (beide Berlin) und den Handballern aus Potsdam auseinandersetzen. Vielversprechend das erste Kräftemessen mit dem Team des Kopiergeräteherstellers: In einem dramatischen Spiel trennten sich Rank Xerox und die Spätlese II mit 1:1. Mit schnellen Konterstößen durch Sven Radon und Michael Hippe geriet die Abwehr der Berliner mehrmals in höchste Bedrängnis und mit etwas Glück hätte das Team um Reinhold Rickes durchaus als Sieger hervorgehen können. In der zweiten Begegnung gegen die Roten Hosen konnte die Spätlese II nicht an die vorangegangene, gute Leistung anknüpfen und kassierte eine 1:0-Niederlage. Durch einen Abwehrfehler kam eine Rote Hose vor dem Kasten der Falkenseer zum Schuss und ließ „Katze“ Karl Meyer keine Chance. Im letzten Gruppenspiel jedoch gegen den späteren Turniersieger, die Potsdamer Handballer, lieferten die Spätlesen ein hartes Defensivgefecht und den Zuschauern auf den Rängen ein Wechselbad der Gefühle. Endstand: ein leistungsgerechtes 1:1 Unentschieden. Trotzdem sprach in der Gesamtwertung das denkbar knappe Tor- und Punkteverhältnis gegen die spielerisch „gereifte“ Spätlese II. Hinter dem Gruppensieger Rote Hosen und den stark aufspielenden Handballern, dem Dritten Rank Xerox blieb nur der undankbare Rang 4.

In den nachfolgenden Begegnungen kämpften die Spätlese I um den Turnierpokal, die Spätlese II lediglich um ein achtbares Abschneiden. Doch im Spiel um den 7. Platz gegen den mit einer Dame antretenden DSGV präsentierte sich die Spätlese II zunächst spritzig wie ein Rieslang. Doch das sprichwörtliche Pech klebte ihr an den Schuhen und nahm der Spielerriege - trotz zahlreicher Torchancen - die Noblesse. Mit einem unglücklichen 0:1 gegen das bis dahin spielerisch schwächste Team des DSGV blieb also der Spätlese II nur ein enttäuschender Platz 8 und somit die rote Laterne des Turniers.

Wesentlich erfolgreicher dagegen die Mannschaft um Jens Kube, das Team der Spätlesen I. Im Halbfinale trafen sie zunächst auf die Truppe der Roten Hosen. Nach einer höchst unterhaltsamen Partie zweier nahezu ebenbürtiger Gegner blieb nach Ende der regulären Spielzeit bei einem torlosen Remis. Erst im Sieben-Meter-Schießen bewiesen die SVFF-Spätlesen die größere Treffsicherheit und gewannen mit 1:2. Ebenso spannend: das zweite Halbfinale zwischen den Kickern des Bundeswirtschaftsministeriums und den Potsdamer Handballern. Letztere verfügten ohne Zweifel über den Torhüter mit den besseren Reflexen.

Die Handballer glänzten zwar immer wieder durch kluge Spielzüge, ließen aber durch ihre offensive Marschroute Lücken in der Abwehr, in die die Stürmer des BMWi ihre Konter führen konnten. Trotzdem blieb es beim 0:0 Unentschieden. Im Sieben-Meter-Schießen schließlich setzten sich die Potsdamer mit 5:4 Treffern durch und qualifizierten sich für das Endspiel gegen die Spätlesen I.

Das Finale war nicht nur wegen der Spielstärke beider Teams der Höhepunkt des Turniers. Es ließ auch wegen seiner Dramatik aus Zuschauersicht keine Wünsche offen. Spielerisch hatten die Spätlesen zwar leichte Vorteile, doch die Potsdamer verfügten über die bessere Kondition. So hieß es am Ende doch 0:0 und erneut kam es zum Showdown am Sieben-Meter-Punkt. Die Handballer verbuchten in der Zielgeraden durch Nervenstärke die höhere Trefferquote und verbannten schließlich mit ihrem 2:1 Torerfolg die Spätlese I auf den zweiten Platz.

Mit dem Turniererfolg konnte die Überraschungsmannschaft aus Potsdam auch den Siegerpokal mit nach Hause nehmen.