02.03.2011: Spätlesen - Blau-Gelb Falkensee Ü35 6:4

Mannschaftliche Geschlossenheit schlägt Routine

Als der gesundheitlich angeschlagene Blau-Gelb Teamchef Ronald Jochens 30 Minuten vor Ende der Partie beim Stande von 4:2 für seine Truppe mit zufriedenem Gefühl nach Hause ging, muss er geahnt haben, dass der weitere Spielverlauf seiner Genesung nicht gut tun würde. Denn er verpasste den fulminanten Schlusspurt der Spätlesen mit 4 Toren, die den letztlich verdienten 6:4 Sieg im Ortsderby brachten.

Schnell lagen die Spätlesen 0:1 hinten. Ein Freistoß von der linken Strafraumgrenze brachte Verwirrung, die Blau-Gelb zur schnellen Führung ausnutzen konnte. In der Folge konnten die Spätlesen in ihrem ersten Freiluftspiel weder in der Abwehr noch im Mittelfeld eine rechte Ordnung herstellen, so dass BG mit ihren technisch starken Mittelfeldakteuren das Spiel dominierte.

Die erste gelungene Aktion der Spätlesen führte prompt zum Ausgleich. Ein Konter rollte von der rechten Seite in die blaugelbe Hälfte. Matthias Stuck sah Uwe Garbe ungedeckt Richtung Strafraum eilen. Eine 40m diagonal vorgetragene Willy-Sagnol-Gedächtnisflanke erwischte Uwe volley von der Strafraumgrenze. Der Ball schlug unhaltbar für den Keeper im Torwinkel ein. Der Jubel währte nur kurz, denn bereits im Gegenzug konnte BG erneut in Führung gehen. Es war wieder ein Freistoß diesmal von rechts, der zur Verwunderung von „Katze“ Karl an Freund und Feind vorbeiflog und die Endstation in den Maschen des langen Ecks fand.
Das Spiel gehörte jetzt Blau-Gelb, das mit viel Kampfgeist im Gepäck diesen Abend zur Vorbereitung ihres Ligaspiels gegen Finkenkrugs Ü35 am folgenden Wochenende nutzen wollte.

Wie sich erst später herausstellen sollte, gab es bei der im Folgenden beschriebenen Aktion den einzigen Verletzten an diesem Abend – und das kam so:
Die linke Seite der Spätlesen kann eine Hereingabe in den eigenen Sechzehner nicht verhindern. Gewühl im 5 Meterraum, ein Aufschrei, Brillen fliegen durch die Luft, zurück bleibt ein Ball im eigenen Netz und ein arg lädiertes rechtes Auge, das seine wahre farbliche Pracht erst am darauffolgenden Morgen entwickelte. Man kennt den Debütanten Heiko Richter schlecht, wenn man meint, daß ihn das zurückwirft. Im Gegenteil: 1x durchschütteln, Sehhilfe richten und voller Dynamik weiterackern.
Vielleicht war das der 1.Weckruf. Denn schon bei der nächsten gelungenen Aktion macht sich diese Einstellung bezahlt.

War es beim 1. Tor noch Willy Sagnol, so heißt der Pate zum 2:3 Anschluss Manni Kaltz. Sven Radon weiß nicht wie ihm geschieht, als ihm im 5-Meterraum der Ball auf den Fuß segelt und ins Tor abprallt. Mit vollem Durchblick und viel Dioptrin im Fuss zirkelt Heiko die Kugel auf den freistehenden Sven. (s.o.) 2:3! Die Jagd hat begonnen.

Endlich kommt auch Thomas Duhme zum Zuge und kann die ganze Erfahrung seiner langen Laufbahn in diesen einen Schuss legen. Die verantwortlichen Stadtoberen aus Falkensee wussten genau was sie taten, als sie für die Rosenstraße Tore aus Aluminium bestellten. In den 70ern hätte die Direktabnahme von Thomas das Querholz zerstört, an diesem Abend jedoch, war es genau der 2.Weckruf, den die Spätlesen brauchten, um das Spiel zu drehen. Zwar konnte BG kurz nach der Halbzeit durch einen verwandelten Foulstrafstoß noch einmal kurz auf 4:2 davonziehen, es half aber nicht.

Durch ein paar Umstellungen in der 2. Halbzeit konnten die Spätlesen die Dominanz im Mittelfeld herstellen. Matze Stuck brachte mit seiner offensiven Auslegung der Liberoposition den nötigen Schwung nach vorne und sorgte für mehr Übergewicht im Mittelfeld. Der wie immer laufstarke Jens Kube stabilisierte zusammen mit dem standsicheren Christian Robst die Zentrale in der Abwehr. Die Signale für BG standen bei dieser Innenverteidigung eindeutig auf Rot. Auf den Außenpositionen ließen Heiko Richter und Christian Resing nichts mehr anbrennen. „Katze“ Karl Meyer blieb ab der 50. Minute sauber und hielt, was zu halten war.

Auf der rechten Außenbahn sorgten Reinhold Rickes und Thomas Duhme für gehörig Dampf. Auf links waren sich Micha Hippe und Uwe Garbe nicht zu schade auch die unbequemen Wege zu gehen. Alle vier erbrachten mit viel Fleiß ihren Arbeitsnachweis an diesem Abend. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der erneute Anschlusstreffer fiel. Zunächst konnte der BG-Keeper den Schuss von Uwe Garbe noch parieren, Uwe Schmidt, der sich in bekannter Manier den Abpraller erarbeitete, hatte anschließend keine Mühe sein erstes Tor an diesem Abend zu erzielen.

Für die Unterstützung beim anschließenden Ausgleich bedanken wir uns auch an dieser Stelle noch einmal bei der Abwehr von BG, die den Ball freundlicherweise für Sven Radon durchlaufen ließ. Sein Schuss aus dem spitzen Winkel mit links soll allerdings nicht ohne Lob bleiben. 
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt. Blau-Gelb konzentrierte sich aufs Diskutieren, die Spätlesen aufs Fussballspielen. Das 5:4 fiel als Uwe Garbe raus und Sven Radon wieder reinkam. Eine schöne Ballstaffette über mehrere Stationen endete bei Reinhold Rickes, ehe der gekonnt Uwe Schmidt bediente, der sich mit seinem zweiten Treffer artig bedankte.

Das letzte Tor des Abends fiel fast in der Schlussminute: Christian Resing fasste sich ein Herz, Freund und Feind wunderten sich über die plötzlich freigelassenen Kraftreserven, die er bei seinem Sprint über das gesamte Feld entlud, um dann den finalen Pass auf den völlig verdatterten Sven zu spielen. Feuer, Pfeife, Stanwell, dachte sich Sven bzw. Aller Guten Dinge Sind Drei und schob die Kugel mit viel Gefühl zum Schlußakkord über die Linie.

Einhellige Meinung auch bei der anschließenden Spielanalyse im Schräägen war:

Eine homogene Mannschaftsleistung ist der Schlüssel für den Sieg.
Rückstände können weggesteckt werden, wenn die Chemie in der Mannschaft stimmt. (UG)

Aufstellung:
Karl Meyer, Heiko Richter, Christian Resing, Christian Robst, Matthias Stuck, Jens Kube, Reinhold Rickes, Thomas Duhme, Uwe Garbe (1), Micha Hippe, Sven Radon (3), Uwe Schmidt (2)